20 Jahre Gaststätte
"Löwenzahn"

Zum
20.Geburtstag kamen in der
Löwenzahn-Küche zusammen (von links):
Leiterin Petra Zöls, die Gesellschafter
Pfarrer i.R. Breitenbach und der Arzt
Christof Bretscher sowie Bürgermeisterin
Sorya Lippert. Foto: Hannes Helferich
Schweinfurt, den 12.1.2018
Fränkische
Bruschetta und Toast mit Kohl und Lauch
in Kräuterkäserahmsoße
20 Jahre Gaststätte "Löwenzahn": Was
Jakobuspilger dort zu suchen haben,
verrät diese
Geburtstagsgeschichte
Begonnen hat es mit dem "Löwenzahn" im
Dezember 1997 in der ehemaligen Brauerei
Hartmann am Unteren Wall 4. Ein Start-up
mit besonderer Idee: ein vegetarisches
Restaurant, verknüpft mit einem sozialen
Projekt. Insbesondere Jugendliche mit
Schwierigkeiten der unterschiedlichsten
Art sollten hier eine Arbeits- und
Integrationschance erhalten.
Eine Schnapsidee? Nein, ein genialer
Wurf, sagen Pfarrer i.R. Roland
Breitenbach und Arzt Christof Bretscher
beim aktuellen
Treffen zum 20. Geburtstag in der
Gaststätte Löwenzahn: "Ein starker Wille
gepaart mit einem hohen sozialen,
persönlichen und
auch finanziellen Engagement vieler
Menschen, die in der Gründung des
Vereins Brücke noch im Dezember 1997
ihre Basis
fanden." Genannt sei als weiterer
bekannter Mitgründer Stefan Philipps.
Wenn ein Diakon zum vegetarischen
Entwickler wird
In den Anfängen stand Philipps übrigens
als vegetarischer Entwickler in der
Löwenzahn-Küche und mit ihm Hu Jing Rui,
ein
gelernter Ingenieur. Etwas später kam
mit Heino - damals noch mit
Familiennamen Klug - ein gelernter Koch
dazu. Er gründete
nach seiner Zeit im Löwenzahn mit seiner
Frau die "Kornblume" in Bamberg, die er
bis heute führt. "Viele Helferinnen und
Helfer
unterstützten damals den Löwenzahn und
waren am Gelingen maßgeblich beteiligt",
erinnert sich Bretscher. Die
ursprünglich
angedachte soziale Arbeit konnte
allerdings in Küche und Restaurant
"nicht ausreichend gut verwirklicht
werden". Initiiert von
Philipps und unterstützt vom bewährten
Team entstanden neue Projekte, bis heute
in Aktion als "Lebensküche" in der
Gartenstadt
und als "Brückenhaus" in Niederwerrn,
welche die ursprünglichen sozialen
Aufgaben in ihrer besonderen Struktur
besser umsetzen
können.
In der Gartenstadt hat der
Löwenzahn Wurzeln geschlagen
Der Löwenzahn wurde 2002 eine
GmbH. Gesellschafter sind heute Roland
Breitenbach, Christof Bretscher und
Petra Zöls. Sie ist
von Anfang an dabei, fungiert heute als
Geschäftsführerin und leitet das
Restaurant mit jeweils vier Fest- und
Teilzeitbeschäftigten.
2003 musste der Löwenzahn die Innenstadt
verlassen und hatte das Glück, im
Bauverein Schweinfurt einen
wohlwollenden
Partner zu finden, sagt Bretscher. Die
Genossenschaft sanierte das 1927 erbaute
- 2003 also fast 80 Jahre alte - Haus in
der
Gartenstadtstraße 37 innen von Grund
auf, zur Nutzung für den Löwenzahn.
Im Mai 2004 eröffnete Pfarrer
Breitenbach dort im Obergeschoss eine
Herberge, die immer wieder gerne von
Jakobuspilgern aus
dem Norden und Osten Deutschlands
aufgesucht wird. Im Haus unmittelbar
neben dem Löwenzahn fand schließlich
noch die
"Lebensküche" ihren Platz.
Was bietet der Löwenzahn heute
"Eine familienfreundliche, offene,
gemütliche Atmosphäre, einen Biergarten
im Sommer. Vegetarische und Vegane
Gerichte aus
möglichst regionalen Produkten und dem
Anspruch auf nachhaltige Erzeugung",
sagt Fr. Zöls. Schwerpunktmäßig werden
Gerichte
kreativ aus jahreszeitabhängigen
Produkten wie Spargel, Kartoffeln,
Bohnen, Kürbis und/oder Gartengemüse
gekocht.
Putenfleisch in kleiner, aber gezielter
Auswahl kommt hinzu, weil manche
Menschen doch ab und zu gerne mal
Fleisch essen, wie
Fr.
Zöls erklärt. Außerdem gibt es Veganes
Eis und Getränke in regionaler
ökologischer Herstellung.
Zum runden Geburtstag gibt es
Gerichte früherer Zeiten
Zöls freut sich über die vielen
Stammkunden und hofft auf neue
neugierige Gäste. Jeden Monat gab es
bis Dezember 2018 zwei
Gerichte aus der guten alten Zeit, die
mittlerweile von der Speisekarte
verschwunden sind. Bruschetta in
Löwenzahn-Manier:
Schwarzbrot, Knoblauch und
Sonnenblumenöl etwa. Oder die bis 2011
gereichte kalte Vorspeise vegetarisches
Carpaccio oder
den bis 2012 kredenzten fränkischen
Toast, bestehend aus Blumenkohl, Lauch,
Champignons und das alles in milder
Kräuterkäserahmsoße überbacken.
Weitere Angebote sind „Reini´s
Lesecafé" in den Wintermonaten mit Reini
und Helmut Weinlich.
Mehr im Internet unter
http://www.lebenskueche.de/
und
http://www.bruecke-sw.de/
über die vielfältigen Aktivitäten.